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13.03.2012

Topography of Memory

Was ist von den Originalschauplätzen der NS-Geschichte in Weimar und Umgebung heute noch übrig? Und wie ist man in den letzten Jahrzehnten mit diesen Orten umgegangen? Wir haben uns einige der Schauplätze angesehen und in einer Slideshow die verschiedenen Vorgehensweisen des Umgangs mit der Geschichte zusammengestellt. An einigen Orten sind die Spuren der Vergangenheit kaum mehr zu sehen, andere wurden dem Verfall preisgegeben, doch an wieder anderer Stelle wurden umfassende Rekonstruktions- und Erhaltungsmaßnahmen ergriffen.  


Lisa Büttner, Patricia Erkenberg, Marcin Kaczor

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Die Begegnung "O przypominaniu i zapominaniu - Vom Erinnern und Vergessen" wird ermöglicht durch die finanzielle Unterstützung des Bündnisses für Demokratie und Toleranz, der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung, Zukunft, des Deutsch-Polnischen Jugendwerks sowie der Doris-Wuppermann-Stiftung für soziale Demokratie.

01.03.2012

Goethe, Schiller, und die Auslegung der Geschichte

Was die Realität betrifft, so ist die Geschichtsschreibung nicht immer ganz genau. Historische Fakten unterliegen immer einer Interpretation und Instrumentalisierung. Zu symbolischen Zwecken werden Tatsachen außer Acht gelassen oder sogar abgewandelt.

Zu beobachten am Beispiel der Dichter Goethe und Schiller. Für das berühmte Denkmal in der Stadt ihres gemeinsamen Schaffens, Weimar, wurden die physikalischen Tatsachen ein wenig angeglichen. So stehen sich die beiden in gusseiserner Form auf Augenhöhe vor dem Nationaltheater der selbsternannten Kulturstadt gegenüber. Und das obwohl der lebendige Goethe ein kleiner, stattlicher Mann war, während Schiller zu den Hochgewachsenen seiner Zeit gehörte. Ob diese Angleichung nun aus  Gründen des Symbolismus oder der Ästhetik geschah, gestört hätte es wohl beide nicht allzu sehr.

Das Goethe und Schiller-Denkmal vor dem Deutschen Nationaltheater in Weimar
(Photo: Adam Symonowicz)

28.02.2012

Weimar und das Erbe des Nationalsozialismus

Der heutige Tag unserer deutsch-polnischen Begegnung  - der zweite von insgesamt zehn - stand ganz im Zeichen des Themas "Weimar und der Nationalsozialismus". Während des Vormittags widmeten wir uns der Lektüre verschiedener Texte, darunter zwei Kapiteln des Buches "Mythos Weimar. Zwischen Geist und Macht" von Peter Merseburger. Dermaßen eingestimmt, begaben wir uns am Nachmittag von Oßmannstedt nach Weimar, um die vielerorts noch deutlich sichtbaren Spuren der NS-Geschichte direkt in Augenschein zu nehmen.

Erläuterungen zu Füßen des Goethe-Schiller-Denkmals
von 1859 vor dem Deutschen Nationaltheater
(Photo: Adam Symonowicz)
Der Historiker Rüdiger Haufe von der Klassik Stiftung Weimar bot uns eine hochinteressante Stadtführung an einschlägige Orte im Zentrum Weimars, die das bedrückende Erbe des Nationalsozialismus in der "Klassikerstadt" vor Augen führen: vom Deutschen Nationaltheater über das Schillerhaus, das Goethe-Nationalmuseum (maßgeblich von Hitler finanzierter Anbau aus dem Jahr 1935!), das Hotel Elefant und den ehemaligen Marstall mit der Installation "Zermahlene Geschichte" am Standort der früheren Gestapo-Baracken bis zum ehemaligen Gauforum mit seiner durchaus kritikwürdigen Nutzung als Konsumtempel namens "Weimar Atrium".